Rüstung kostet – Bildung verliert. Wer profitiert?Stellen wir uns vor, ein Staat investiert Milliarden in seine Verteidigung – mit dem Ziel, Sicherheit zu schaffen. Doch was passiert, wenn man genauer hinschaut? Die Universität Mannheim hat sich genau das gefragt und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Jeder Euro, der in die Rüstungsindustrie fließt, bringt wirtschaftlich nur etwa 50 Cent zurück. Das ist der sogenannte Fiskalmultiplikator – und er zeigt, dass Militärausgaben ökonomisch ineffizient sind.
Zum Vergleich: Investitionen in Bildung, Infrastruktur oder Pflege bringen das Zwei- bis Dreifache an wirtschaftlichem Nutzen. Warum? Weil sie breiter wirken, mehr Arbeitsplätze schaffen und langfristig die Gesellschaft stärken. Die Rüstungsindustrie hingegen ist oft ausgelastet, wenig innovationsgetrieben und profitiert vor allem durch Preissteigerungen – nicht durch Produktivität.
Doch die Folgen sind nicht nur wirtschaftlich spürbar – sie sind auch sozial relevant. Denn jeder Euro, der in Panzer oder Kampfjets fließt, fehlt an anderer Stelle: in Schulen, Krankenhäusern, beim Klimaschutz oder in der Pflege. Eine Milliarde Euro schafft in der Bundeswehr etwa 6.000 Jobs. In der Bildung wären es 18.000, im Gesundheitswesen 15.000. Das zeigt: Rüstungsausgaben verdrängen soziale Investitionen – und das trifft besonders die Schwächeren in der Gesellschaft.
Und während Deutschland aufrüstet, verdienen andere kräftig mit – allen voran die USA. Sie sind der weltweit größte Waffenexporteur und profitieren massiv von europäischen Rüstungsprogrammen. Deutschland kauft etwa den US-Kampfjet F-35, ein Symbol für die Dominanz amerikanischer Rüstungstechnologie. Laut dem Friedensforschungsinstitut SIPRI stammen inzwischen über die Hälfte aller europäischen Waffenimporte aus den USA.
Was bleibt? Eine Politik, die wirtschaftlich wenig bringt, sozial belastet – und internationale Konzerne reicher macht. Sicherheit ist wichtig, keine Frage. Aber sie darf nicht auf Kosten von Bildung, Gesundheit und sozialem Zusammenhalt gehen. Wenn all dies einen Mangel erfährt, werden die Menschen nach und nach ihre Freiheiten verlieren.
Was bleibt? Eine Politik, die wirtschaftlich wenig bringt, sozial belastet – und internationale Konzerne reicher macht. Sicherheit ist wichtig, keine Frage. Aber sie darf nicht auf Kosten von Bildung, Gesundheit und sozialem Zusammenhalt gehen. Wenn all dies einen Mangel erfährt, werden die Menschen nach und nach ihre Freiheiten verlieren.
Eine kluge Politik muss abwägen – und darf nicht nur auf militärische Stärke setzen, so wie sie es momentan tut. Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht wird am Ende beides verlieren.
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