Zur Erinnerung an
das Höhlengleichnis von Platon:
Platons Höhlengleichnis erklärt den Zustand aller Menschen in Hinsicht auf Bildung und Unbildung.
Das Gefangensein in der Höhle steht für die Unfreiheit aller Menschen.
Alle sind gefangen in Gewohnheiten, Illusionen und Vorurteilen.
Die Unfreien selbst stellen die unwissende Masse dar.
Das Feuer ist die künstliche Lichtquelle, die analog zur Sonne in der realen Welt funktioniert.
Die figürlichen Schatten, die die Unfreien an der Wand sehen, stehen dabei für einzelne vergängliche, materielle Gegenstände.
Der Ausstieg aus der dunklen Höhle ist das Bild für den Prozess der langwierigen Bildung ohne die die menschliche Seele nicht zum Guten und zur Gerechtigkeit finden kann.
Man spricht daher auch von einem Aufschwung der Seele in die Region der Erkenntnis bzw. einem Stufengang der Erkenntnis.
Dazu ist ein eigenes und oft schmerzhaftes urteilen der persönlichen Überzeugungen notwendig.
Dabei wird die alltägliche Erkenntnishaltung in eine philosophische umgewandelt, um schließlich zur Idee des Guten zu gelangen.
Letzteres ist bei Platon auch die natürliche Bestimmung des Menschen.
Trotz des Zustandes der Unfreiheit ist es jedem möglich, sich aus eigener Kraft und eigenem Willen zur Befreiung zu zwingen, indem man das Wagnis auf sich nimmt und eigene Bemühungen nicht scheut.
Draussen in der Freiheit unter der natürlichen Sonne,
spürt der Befreite natürlich Schwierigkeiten, von seinen gewohnten Sichtweisen loszulassen. Die Sonne zeigt ihm die Wahrheit und die Dinge, wie sie wirklich sind, ihr Licht dient als Metapher für den gesamten Erkenntnisweg.
Dennoch ist der Mensch von diesem Licht der Erkenntnis zunächst eher geblendet. Die Sonne stellt dabei die Herrscherin der Wahrheit und Vernunft dar und verkörpert die Idee des reinen Guten und somit auch den Ursprung aller Wahrheit. Damit ist nicht nur die Erkenntnis des ethisch Guten, sondern auch des kosmischen gemeint. (Platon macht hier keinen Unterschied)
Schließlich erlebt der Befreite oben die vollständige Erkenntnis, die er unten in der Höhle nie hätte erleben können, und wird somit selbst zum erkennenden Philosophen.
Man spricht dabei von einer Selbsterkenntnis der Gerechtigkeit jenseits aller Vorurteile.
Der Weg zu diesem Leben des Guten wird mit Erleuchtung durch die Sonne belohnt, macht aber den Weg zurück in die Höhle und ein Leben unter den fremd gewordenen Gefangenen nahezu unmöglich.
„In der Welt des Erkennbaren ist Idee des Guten die Höchste, und sie kann man nur mit Mühe schauen; hat man sie einmal geschaut, so muss man daraus folgern, dass sie für die ganze Welt die Ursache alles Beseelten und Schönen ist; in der sichtbaren Welt bringt sie das Licht und dessen Herrn hervor, in der Welt des Erkennbaren ist sie selbst Herrin und verschafft uns Wahrheit und Einsicht, und jeder muss sie schauen, der im privaten oder öffentlichen Leben vernünftig handeln will.“
Umkehr zum LICHT
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